Fryslân (Niederlande) September 2021

Fantasy Elite Irnzor 1220

Länge: 12,20m

Breite: 3,80 m

Bis zu 6 Personen

2 Kabinen

Die gecharterte Irnzor 1220 „Fantasy Elite“ hat im Bug eine abgeschlossene Schlafkabine für 2 Personen (Einzelbetten), sowie Möglichkeiten zum Verstauen von Gepäck. Anliegend und somit außerhalb der Schlafkabine ist ein separates WC mit Waschbecken.

Im Heck befindet sich eine sehr geräumige Schlafkabine mit Doppelbett sowie einer Nasszelle und einem WC mit Waschbecken, was für eine optimale Privatsphäre sorgt.

Eine vollausgestattete Küchennische mit 4-flächigem Gas-Herd, Kühlschrank und komplettem Inventar für 4 Personen sorgt dafür, dass das leibliche Wohl an Bord nicht zu kurz kommt. Der Küche gegenüber befindet sich eine Sitznische.

Eine zentrale Dieselheizung für kältere Abende ist ebenfalls vorhanden.

Im gemütlichen Salon befindet sich, neben einem Fernseher, eine gemütliche Sitzmöglichkeit mit Tisch. Es gibt im Innenraum (Salon/Küche) genügend Stauraum für Lebensmittel und sonstiges Gepäck. Ein Staubsauger ist ebenfalls vorhanden.

Der Steuerstand befindet sich oben auf dem Sonnendeck (inkl. GPS). Durch ein Biminitop und ein geschlossenes Cabriocap ist man hier vor jedem Wetter gut geschützt. Von hier oben hat man einen guten Überblick über das gesamte Schiff. Bug- und Heckstrahlruder haben genügend power. Außerdem an Bord: Deckstühle, Decktisch sowie Schwimmplateau mit Schwimmtreppe.

Unsere Route

  • Leeuwarden (vor dem Törn)
  • Zijda Yachtcharter bei Sneek
  • Jachthaven Lemmer Binnen
  • Marina Stavoren
  • Gemeentehaven Sneek
  • Joure
  • Jachthaven Grou
  • Zijda Yachtcharter bei Sneek

Das Wochenende vor dem Törn

Leeuwarden

Dieses Abenteuer im Niederländischen Friesland startete für uns bereits einige Tage zuvor in einer kleinen aber komfortablen Zelle. Keine Sorge, man hat uns wieder gehen lassen. Wir wollten uns mit etwas besonderem auf den kommenden Törn einstimmen, daher buchten wir eine Zelle im Alibi Hostel Leeuwarden. Ein interessantes Gebäude, individuell genutzt und definitiv einen Besuch wert. Denn wo sich bereits seit 1500 ein Gefängnis und bis 2007 eine Vollzugsanstalt befand, ist heute das kulturelle Betriebszentrum inmitten von Leeuwarden. Auf dem Gelände Blockhuisspoort erwarten einen neben dem Alibi Hostel, ein Restaurant mit Außenterrasse, eine Bibliothek mit kleinem Cafe sowie eine Vielzahl von Kleinkünstler. In einigen der kleinen Zellen von Cellenblok H werden hier tagtäglich Handwerksarbeiten her- und ausgestellt. Einfach mal reinschauen, was sich dort hinter den einzelnen Türen verbirgt. Hinter jeder Tür lässt sich ein anderes Schmuckstück finden. Auch für die Historiker ist gesorgt. Auf Grund der langen Geschichte des einstigen Gefängnisses werden hier Führungen angeboten. Ein Gebäudetragt mit Exponaten, Bildern und weiteren Informationen ist für jeden frei zugänglich.

Unser Fazit zu Leeuwarden:
Die 2018 zur Kulturhauptstadt ernannte Stadt in der niederländischen Provinz sollte auf einer Tour durch Friesland definitiv eingeplant werden. Neben vielen künstlerischen Einflüssen und Sehenswürdigkeiten (beispielsweise ein Spaziergang durch den Museumhaven für Schiffs-Liebhaber, den Turm de Oldehove), kann in den kleinen Nebengassen und Grachten, die ein oder andere Boutique, ein Feinkostladen uvm. entdeckt werden. Wenn man mit dem Boot zu Besuch ist, ist es möglich bequem am Prinsentuin ein Plätzchen zum Anlegen . Dort liegt man zentral und doch bequem und ruhig, auch über Nacht. Sanitäranlagen sind dort ebenfalls vorhanden. Direkt anliegend ist ein Park und ein empfehlenswertes Café, das Stek, direkt an der Vrouwenpoortsbrug. Am Wasser sitzend kann man hier dem Treiben des Wasserverkehrs zuschauen. Wir genossen ein hervorragendes Frühstück und einen ausgezeichneten Kaffee. Außerdem ist das Stek ein kleiner Tipp für alle Menschen mit Unverträglichkeiten. Hier findet ihr bestimmt etwas nach eurem Geschmack!

Tag 1

Zijda Yachting Sneek & Lemmer

Gegen 11:00 Uhr machten wir uns von Leeuwarden auf den Weg nach Sneek. Bevor es auf’s Boot ging haben wir noch einen Zwischenstopp im Albert Heijn (Supermartk) gemacht, der nur wenige Minuten von unserem Vercharterer entfernt war. Dort versorgten wir uns mit dem nötigen Proviant für die nächsten Tage. Anschließend ging es zu Zijda Yachting, wo wir uns mit unseren Freunden und Crewmitgliedern (Anja & Stephan) trafen. Direkt nach der Anmeldung ging es an Bord. Um unser Gepäck zu verladen, fuhren wir mit den Autos direkt bis vor die „Fantasy“ (unser Boot) – sehr praktisch! Nach einer kurzen Einweisung lösten wir die Leinen und machten uns auf den Weg in Richtung Lemmer.

Angelegt am Jachthafen Lemmer Binnen*, haben wir uns auf dem Weg die Umgebung zu erforschen, zunächst die Sanitäranlagen angeschaut. Diese schienen etwas älter, aber gepflegt und sauber. Nach nur 2 Minuten Fußweg kamen wir an den Strandabschnitt von Lemmer. Generell hätte man hier schwimmen dürfen, aber es war leider einfach zu kalt für uns. Der weitere Weg, bis in das Zentrum, dauerte ca. 10 Minuten. Einige Supermärkte lagen auf dem Weg.

Lemmer liegt am Rand des IJsselmeers und ist durch seine Lage einer der wichtigsten Fischerei- sowie Wassersportorte in den Niederlanden. Das Zentrum hat eine kleine aber schöne Promenade, mit vielen Restaurants, Bars und Boutiquen direkt am Kanal, an dem sich zusätzlich Liegeplätze für die Nacht gesucht werden können.

*Jachthafen Lemmer Binnen ist etwas außerhalb gelegen. Kosten für eine Nacht bis 13:00 Uhr am nächsten Tag: 29,75€ (inkl. Strom, Sanitäranlagen, Grillplatz, Sauna, Spielplatz, Müllstation, Kraftstoff, Fahrradstand) Kosten für Dusche: 0,50€ für 4 Minuten

Tag 2

Lemmer - Heeg - Stavoren

Nach einer ruhigen Nacht machten Olli und ich einen Spaziergang in den Ort, um Brötchen vom Bäcker zu holen. Nach einem ausgiebigen Frühstück mussten wir noch einen kleinen Abstecher an den Strand machen! Die ersten Hunde haben dort schon gespielt und die Vögel Ihre Spuren im Sand hinterlassen. Die Sonne schien und das Gefühl von Freiheit, Weite und Abenteuerlust setzte ein. Als wir ablegten hatte uns die Sonne wieder verlassen. Wir starteten den Motor und machten uns auf den Weg nach Heeg. Dort festgemacht, an einem kostenfreien Tagesliegeplatz (Anlegen verboten zwischen 19:00 Uhr- 7:00 Uhr) nahe des Zentrums, erkundeten wir die Ortschaft und fanden uns schließlich zum Mittagessen im De Watersport ein. Dieses Lokal punktet neben dem guten Essen auch mit der Aussicht. Direkt am Wasser. Wir konnten zwei Menschen beim angeln zusehen, die Ruhe und Stille genießen. Gestärkt und glücklich machten wir uns über das Heegermeer auf nach Stavoren.

Wir entschieden uns für einen Liegeplatz in der Marina Stavoren**, kurz vor der Johan-Friso-Sluis (Schleuse= auf das Ijsselmeer). Beim Hafenmeister konnten wir bis 18:00 Uhr Brötchen für den kommenden Tag vorbestellen, diese Chance haben wir natürlich genutzt. Am Campingplatz vorbei, über die Stadsfenne, schauten wir uns erst einmal die Johan-Friso-Sluis an. Der Plan über das Ijsselmeer zu fahren stand zwar aufgrund der Wetterlage auf relativ wackeligen Füßen aber man muss sich ja seelisch vorbereiten. Außerdem hatten nicht alle Crewmitglieder vorab schon einmal geschleust. Daher schauen, aufpassen und lernen.

Am Strand entlang, natürlich inklusive Muschelsuche, hat zumindest einer von uns neue Freunde gefunden (Anja war ganz verrückt nach den Schafen auf dem Deich). Nach kurzer Bekanntmachung mit der hiesigen Schafherde, ging es weiter ins Zentrum von Stavoren. Kurze side note: Ziemlich zentral gelegen gibt es einen Supermarkt der per Boot angefahren werden kann.

Den Abend haben wir mit einer Spaghetti Bolognese, gekocht von unserem Skipper, ein paar Getränken und Gesellschaftsspielen ausklingen lassen. Leider hatte es sich mittlerweile ein starker Wind vom Ijsselmeer kommend zur Aufgabe gemacht uns etwas durchzuschaukeln, was die Nacht sehr unruhig machte.

**Jachthafen Marina Stavoren: Kosten für eine Nacht: 25,59€. In den Liegegebühren ist hier einiges enthalten. Natürlich die Sanitäranlagen, aber ebenso Duschen, ein Schwimmbad in dem man ein paar kleine Bahnen zu den Öffnungszeiten ziehen kann, ein Billardtuch der durch einen kleinen Aufpreis genutzt werden kann.

Tag 3

Stavoren - Workum - Sneek

Nur eine heiße Dusche, Kaffee bzw. Tee und die bevorstehende Brötchenabholung konnten Olli und mich von der unruhigen Nacht zurück ins Leben holen. Glücklicherweise haben die anderen beiden seelenruhig geschlafen. Das Wetter war besser als angesagt und machte es uns möglich unsere geplante Route fortzusetzen, sodass wir über das IJsselmeer bis nach Workum fuhren. Angekommen fanden wir eine geschlossene Schleuse vor…Mittagspause. Da wir uns absichern wollten, dass die Schleuse auch wieder öffnet, haben wir uns zum Häuschen des Schleusenwärters bemüht (den Steg entlang und die Treppen hoch). Dort oben gab es einen wirklich schönen Ausblick auf unsere Yacht und wir entdeckten die Sheepstimmerwerf (Werft) De Hoop. Geht dort rein, wenn ihr Zeit habt und schaut euch die freie Ausstellung an. Wirklich interessant. Einen Blick in die Werft könnt ihr ebenfalls erhaschen.

Die Schleuse öffnete pünktlich um 13:00 Uhr (Schleusen-Geld 5,-€). Vorbei an Bolsward und Ijlst fuhren wir bis nach Sneek. Am Waterpoort von Sneek eine Runde gedreht, fanden wir einen seitlichen Liegeplatz am Gemeentehaven***. Bei einer Entdeckungstour durch die Stadt, fanden wir einen Platz beim Italiener. Das Essen war sehr gut, allerdings nicht gerade Preiswert! 😀
Egal, wir hatten einen schönen Abend!

***Die Kosten für eine Nacht betrugen am Gemeentehaven Sneek 21,80€. Zahlung der Liegegebühren konnte hier ganz einfach per QR Code (alle paar Meter am Boden) und Paypal verrichtet werden. Der Fußweg betrug 3 Minuten ins Zentrum. In den Gebühren war lediglich Strom enthalten.

Tag 4

Sneek - Joure - Grou

Am nächsten Morgen zog uns der Geruch von frischen Backwaren zur Bakkerij de Haan, eine urige, kleine Bäckerei mit tollen Produkten! Mit Brötchen, Croissants & traditionellem niederländischen Gebäck, hatten wir ein tolles Frühstück an Bord. Wir lieben es in anderen Ländern oder Regionen landestypisch zu Essen und so die Kultur, Menschen und verschiedenen Geschmäcker kennenzulernen. Und ganz ehrlich…was macht schon mehr Spaß als kulinarischer Genuss!

Leinen los und durch die Brücke De Kolk am Waterpoort, machten wir uns auf den Weg nach Joure. Wir machten am Passanten Haven fest. Joure ist mit seinen etwas über 13.000 Einwohnern vor allem durch die Gründung von Jacobs Douwe Egberts, die dort eine Tee- und Kaffeeherstellung betrieben, bekannt. Das urige Ladenlokal in dem alles begann existiert bis heute. Und es liegt oft der Duft von Kaffee in der Luft, haben wir uns sagen lassen. Nach einer ausgiebigen Shopping-Tour wollten wir noch weiter nach Grou. Also zurück über das Sneekermeer und den Prinses-Margriet-Kanal für einen letzten, entspannten Abend in dem Wassersportdorf.
Im Yachthafen, direkt vorm Het Theehuis, fanden wir einen perfekten Platz für unsere Fantasy. Ein wunderbarer Abend erwartete uns, denn die Sonne kam wieder heraus (nach Tagen) und nach einem Rundgang durch Grou, verbrachten wir unseren letzten Abend bei Sonnenschein und einem gemütlichen Abendessen unter freiem Himmel an Bord.

Grou hat eine tolle Atmosphäre. Hier findet gefühlt das ganze Leben auf dem Wasser statt! Neben der Berufsschifffahrt, konnten wir Segler und Ruderer beobachten und mit dem ein oder anderen Schiffseigner und Chartergast ins Gespräch kommen.

****Kosten für eine Nacht inkl. Sanitäranlagen: 21,40€ Die Hafenmeisterin kommt euch entweder mit dem Fahrrad entgegen oder aber ihr ruft telefonisch an und gebt euren Liegeplatz durch. Da der Steg sehr lang ist, würde ansonsten ein ggf. längerer Fußmarsch anliegen. Zahlung mit Karte.

Tag 5

Rückfahrt nach Sneek

Dieser Morgen war eisig kalt und doch soooo unfassbar schön. Ein Blick aus dem Fenster und es war klar, die Kamera musste her. Nebel hatte sich über die gesamte Umgebung gelegt wie ein Schleier. Gut, dass wir etwas Puffer für unsere Rückreise eingeplant hatten. Also ab raus auf den Steg mit der Kamera unterm Arm. Staunen, das gesehene durch die Linse einfangen, tief durchatmen – herrlich.

Während der Rückfahrt wurden die restlichen Gepäcküberbleibsel verstaut. Kurzer Zwischenstopp zum GTL Diesel tanken und schon ging es zurück zu Zijda Yachting. Die Übergabe der Fantasy klappte ganz problemlos und entspannt. Netterweise durften wir uns noch andere Boote der Marina anschauen. Perfekt für die kommenden Törns.

Zum Reiseabschluss wollten wir noch abschließend gemeinsam Frühstücken, daher haben wir uns in Sneek ein fancy Lokal gesucht. Wer es wild mag und French Toast oder aber Eier Benedict auf Brot liebt, der ist bei Royaal Belegd genau richtig. Glücklich, entspannt und mit neuen Eindrücken geflutet, haben wir uns nach einer tollen, harmonischen Woche auf den Heimweg gemacht.

Die Zeit vergeht immer viel zu schnell. Aber wir kommen wieder! So viel sei gesagt.

Fazit zu Zijda Yachting

  • Gepflegte und zentral in Sneek gelegene Marina
  • Freundlich und Kommunikationsfreudig. Keine Frage blieb offen.
  • Yachten teilweise etwas renovierungsbedürftig, aber Preis-Leistungs-Verhältnis passt.
  • Keinerlei Probleme unterwegs oder bei der Rückgabe.